Tag 7 - Hakone

Ich wollte mal ein wenig in die Natur gehen, also fragte ich die Leute im Hotel, ob ich auf den Berg Soundso hoch könne. "Ja, kein Problem, man braucht so eine Stunde. Aber Achtung ist recht anstrengend, außerdem feste Schuhe und Wasser mitnehmen."
Ja, ja, kennt man ja. In Österreich und Deutschland nimmt man solche Hinweise ernst, wenn sie in Ländern wie den USA oder Spanien kommen, denkt man sich seinen Teil. Und das überträgt manch einer dann auf Japan.

Aber egal, ich hatte ja tatsächlich feste Schuhe an und Wasser im Gepäck. Dann ging es los. Das Dorf lag auf 600m der Gipfel auf 1200m. Der Weg, der mir genannt worden war, führte im Grunde auf dem kürzesten Weg zum Gipfel.


Und jedes Mal wenn ich dachte, es müsse doch gleich besser werden, wurde es wieder ein Stück steiler.

Es war ein ganz angenehmer Tag. So wie ein typischer Mai-Tag in Deutschland. Vielleicht 22°C, blauer Himmel mit Wolken und trockene Luft. Mir allerdings wurde immer wärmer und mein T-Shirt immer schwerer.

Tatsächlich komme ich nach einer Stunde oben an. Dort dann der Klassiker: Ich komme aus dem Gebüsch heraus, betrete den Gipfel und vor meiner Nase sitzen 120 Japaner, mampfen Reis-Sandwiches und kochen Suppe.
Mir läuft strömt das Wasser über den ganzen Körper, die japanischen Herrschaften sehen frisch wie vorm Sonntags-Spaziergang aus.
Entweder gibt es noch eine alternative Route oder ganz Japan ist fit wie ein Turnschuh.

Zum Glück starrt keiner den triefenden Europäer an, der hier oben in der europäerfreien Zone so ganz und gar nicht auffällt.
Der Rücken meines Rucksackes ist nicht nur feucht, sondern der Rucksack ist sogar bis innen durch naß. Ich wusste gar nicht, dass so was geht. Ihhh. Wer es sich antun will, hier ein Experiment mit meinem T-Shirt als Beweis: T-Shirt-Experiment

Immerhin, der Ausblick ist recht ansehnlich.


Am Abend dann mit einem Piratenschiff(!) über den See gesetzt ins leergefegte Dörflein Moto-Hakone. Ganz nett hier.