Donnerstag, 20. Mai 2010

Exkurs - Was ist anders? - Teil 2

Hier noch im Anschluss an den ersten Teil, ein paar Sachen, die mir in Japan aufgefallen sind. Wie immer reine Eindrücke, kein Anspruch auf Wahrheit und völlig ungeordnet:
  1. Wie überall auf der Welt gibt es Obdachlose. In Japan sind allerdings auch sie ordentlicher
  2. An Schaltern (Hotel, Post etc.) gibt es immer Lesebrillen zum kurzfristigen Ausleihen
  3. In Hotels muss prinzipiell um 10:00 ausgecheckt werden. Das verhindert Faulenzen während des Reisens... Um 15:00 kann eingecheckt werden. Früher wird man auch nicht hineingelassen
  4. Dafür dass in Japan der Walkman erfunden wurde, sieht man verhältnismäßig wenig Leute mit Ohrhörern. Auf jeden Fall wesentlich weniger als in Deutschland
  5. Dafür sieht man in Zügen und Bahnen um so mehr Bücher
  6. Bücher sind nahezu immer eingeschlagen, so dass man nicht sieht, was der Mitfahrer gelesen wird
  7. Dass nirgendwo Müll rum liegt, hat man schon einmal gehört. Weiterhin gibt es keine Graffitis, keine Kritzeleien und keine zerkratzten Scheiben
  8. Ganz wenige Frauen tragen Ohrringe. Es gibt mehr Frauen mit Löchern in den Ohrläppchen als Ohrringträgerinnen
  9. Viele Frauen tragen die Röcke so kurz wie man es wohl nur selten sieht. Häufig so kurz, dass man gar nicht mehr sicher ist, ob dass nun die Beine oder schon der Rücken ist. Hingegen sieht man nie Ausschnitte oder freie Schultern (oder ist der Mai mit seinen 22°C noch nicht warm genug?)
  10. Egal wie gleißend die Sonne ist, niemand trägt eine Sonnenbrille (hilft da die Augenform und/oder die dunklere Augenfarbe - kann jemand aus Ostasien mal sagen, ob meine Theorie richtig sein könnte oder totaler Stuss ist?)
  11. Viele haben kleine Frottee-Lappen bei sich, um sich die die Stirn zu wischen(?)
  12. Japaner sind sehr emsig im Versuchen. Bevor sie aufgeben, versuchen und versuchen und versuchen sie. Das ist ganz nett, kann aber auch lästig werden, wenn man jemanden, der keine Ahnung hat, nach dem Weg fragt. Dann versucht dieser nämlich minutenlang zu helfen und kommt nicht auf die Idee, einfach zu sagen, dass er keine Ahnung hat (ich frage mich wie viel Zeit Japaner auf vergebliche Versuche verwenden)
  13. Extrem viele Menschen sind in niedrigsten Dienstleistungen beschäftigt: Fahrstuhlfahrer, Parlplatzeinweiser, Baustellenausfahrt-Regler, als Personal in Straßenbahnen etc. - wohlgemerkt, alles Japaner und nicht Ausländer wie anderswo
  14. Es gibt kaum Ausländer (die als solche auffallen)
  15. Es gibt überall brauchbare Toiletten, aber nirgendwo Handtuchpapier
  16. Die Seife aus Seifenspendern ist dermaßen wässrig, dass man zunächst immer zu wenig Seife nimmt
  17. An Getränke- und sonstigen Automaten öffnen sich die Ausgabeklappen nach außen. D.h. als Deutscher bricht man sich die ersten paar Male beim Hineingreifen die Finger
  18. Auf Hotelschlüsseln und -Karten steht immer die Zimmernummer. D.h. im Gegensatz zum Rest der Welt, geht man in Japan davon aus, dass ein zufälliger Finder solch eines Schlüssels Besseres zu tun hat, als als erstes das Hotelzimmer leerzuräumen

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