Donnerstag, 13. Mai 2010

Exkurs - Was ist anders?

Dass in Japan ein, zwei Sachen anders sind als in Deutschland, hat der ein oder andere vermutlich schon einmal gehört.
Deswegen einmal eine kleine Aufstellung von Dingen, die mir so in den 10 Tagen hier aufgefallen sind. Natürlich nicht repräsentativ, und jederzeit korrigierbar:
  1. Es gibt nirgendwo im öffentlichen Raum Papierkörbe (zumindest in Tokyo und Kyoto - in Hiroshima scheint es anders zu sein).
  2. Kreditkarten sind kaum einsetzbar. Alles läuft mit Bargeld.
  3. Diese Kontrollschleusen (moderne Drehkreuze) wie man sie in die U-Bahnhöfen großer Städte hat, gibt es auch in Tokyo. Allerdings öffnen sie sich nicht, wenn man die Fahrkarte einführt, sondern schließen sich, wenn man versucht durchzugehen, ohne die Fahrkarten einzuführen.
  4. In den Städten gibt es ganze Stadtteile, in denen man auf der Straße nicht rauchen darf. Dafür darf man in jedem Restaurant rauchen.
  5. Busse & Bahnen sind unendlich pünktlich.
  6. Am Ticketschalter der Bahn müssen die Fahrkartenverkäufer die Routen für die Kunden von Hand auf Papier schreiben. Drucken können sie so etwas nicht.
    Ähnlich die Verwaltung freier Hotelzimmer bei den Stadtinformationen; dies erfolgt per Strichlisten auf Papier.
  7. In Restaurants gibt es keine Servietten. Allerhöchstens tauchen ganz am Ende welche auf. Also achtsam beim Essen.
  8. Die Motoren von Stadtbussen schalten sich aus, wenn diese stehen.
  9. Niemand steckt die Hände in die Hosentaschen.
  10. Niemand isst auf der Straße und schon gar nicht im Gehen.
  11. Genau umgekehrt zu Europa: Fahrräder fahren auf dem Bürgersteig und parken auf der Straße (es sei den, es sind spezielle Fahrradparkplätze auf den Bürgersteigen eingerichtet).
  12. Im Mai ist es bereits um 4:30 hell. Dafür ist es um 19:00 stockfinster. Ist wohl eine Folge davon, dass es keine Sommerzeit gibt?
  13. Die Menschen sind unnachahmlich höflich, aber niemand kommt auch nur im Ansatz auf die Idee, jemand anders die Tür aufzuhalten.
  14. Alles ist furchtbar ordentlich, was ein wenig damit kontrastiert, dass an Häusern und Balkonen überall Wäsche zum Trocknen bzw. Bettzeug zum Lüften hängt.

4 Kommentare:

  1. Wow, Du hast in den 11 Tagen wirklich schon eine Menge Japan gesehen, erlebt und auch verstanden (so das überhaupt möglich ist ;-)
    Wenn ich Deinen Blog lese packt mich sofort das Fernweh und ich möchte am liebsten auch wieder dorthin.
    Ich wünsche Dir noch ganz viel Spaß auf Deiner Reise und bin sicher, daß Du in den kommenden Tagen noch ganz viel Japan entdecken wirst.

    AntwortenLöschen
  2. More of these miniscule and detailed observations...these are most interesting and educational for all. I love 'em!

    AntwortenLöschen
  3. Punkt 12: Ausschlaggend scheint mir der Breitengrad zusein. Dein Aufenthalt liegt im Bereich Gibraltar und Rabat. Die Sommerzeit spielt auch noch eine "stündliche" Rolle. Die Lage der Erdachse möglicherweise auch noch. Ich glaube es ist alles o.k.
    Punkt 15: Linksverkehr !

    AntwortenLöschen
  4. zu 2) Meine Frau wird wohl Japan nicht mögen :-)
    zu 6) SAP-Berater war anscheinend noch nicht vor Ort bzw. hat sowas wie versagt...
    zu 7) Sind japanische Hemden und Anzüge vielleicht Teflon-beschichtet?!
    zu 4), 9), 10) Dir ist wohl Yakuza noch nicht begegnet...
    zu 13) Waren sie doch alle von Yakuza?

    AntwortenLöschen