Sonntag, 23. Mai 2010

Tag 20 - Ende

Exkurs - Japan teuer

Es gibt ganz wenige Menschen, die schon einmal in Japan waren, aber jeder weiß ganz sicher, dass Japan ein unglaublich teures Land ist.
Das Gegenteil ist wahr: Man kann wesentlich billiger Reisen als in Westeuropa. Vielleicht sind manche oder auch viele Sachen teurer, wenn man in Japan lebt, wenn man jedoch als Tourist durchs Land reist, kostet es keinesfalls mehr als in Westeuropa. Ein paar Beispiele:

  1. Überall gibt es Getränkeautomaten mit einer riesigen Auswahl. Ein Dose irgendwas kostet 120 Yen ( 1 Euro)
  2. Im Supermarkt kostet 1/2 Liter 100%iger Orangensaft 110 Yen
  3. Ein Busfahrschein kostet um die 150 Yen (1,30 Euro)
  4. Eintritt zu Sehenswürdigkeiten kostet meist um die 300 Yen und nie mehr als 750 Yen (6,50 Euro)
  5. Ein gutes Hotel mit Frühstück, Internet und Pipapo bekommt man für 50 Euro (in Tokyo 60-70).
  6. Es gibt keine versteckten Kosten. Zum Beispiel: Toiletten sind immer umsonst, Trinkgeld existiert nicht, Steuern sind immer in Preis inbegriffen, man wird nicht betrogen
  7. Ohne Probleme bekommt man für 700 Yen (6 Euro) ein Mittagsmenü inklusive Wasser. Das Ganze nicht auf Döner-Pommes-Niveau, sondern etwas Vernünftiges
  8. Und zu guter Letzt: Das Flugticket habe ich 3 Monate vor der Reise gekauft. 500 Euro hin und zurück.
Also, zumindest m Mai 2010 ist Japan für einen Deutschen, der durchs Land reist, wesentlich billiger als die Schweiz oder Norwegen (und preiswerter als Reisen durchs eigene Land).

Exkurs: Warum Japan?

Es gibt sicher ein paar bekannte Gründe, warum eine Reise nach Japan sich lohnt. Außerdem sollte jeder seine eigenen Gründe haben. Als Ergänzung hier ein paar Punkte, die einem vielleicht nicht als allererstes in den Sinn kommen:

  1. In Japan gibt es nur Japaner
  2. Die Matratzen sind immer hart
  3. Japaner sind freugehilf (freundlich, geduldig, hilfsbereit)
  4. Alles ist perfekt organisiert
  5. Wo auch immer man ist, die Atmosphäre ist unaggressiv
  6. Es gibt Getränkeautomaten und Toiletten überall (man muss nur denken "Jetzt brauch ich Wasser rein/raus" und schon taucht eine der beiden Sachen auf)
  7. Man muss nie Sorge haben, übers Ohr gehauen oder beklaut zu werden
  8. Man zahlt überall "was drauf steht" - es wird am Ende nie mehr
  9. Niemand brüllt
  10. Niemand quatscht einen an, um etwas zu verkaufen oder in einen Laden / Restaurant zu zerren
  11. Reisen ist unglaublich einfach. Die Infrastruktur ist perfekt, alles ist pünktlich, die wichtigsten Schilder sind zweisprachig und überall auf den Straßen gibt es Orientierungskarten

Freitag, 21. Mai 2010

Tag 19 - Simatai


Tag 18 - Tianjin

Tianjin liegt 130 Kilometer von Peking entfernt. Verbunden ist es mit einer relativ neuen Zugstrecke. Der Zug braucht für die Strecke 30 Minuten. Die Züge sind wohl immer recht gut gefüllt; zumindest waren meine beiden es. Der Zug fährt im 10-Minuten-Takt.
Tianjin
Der Ticketkauf dauert genauso lange wie die Fahrt. Da möchte man wohl noch was verbessern...

Tag 18 - 北京


Good Bye Mao
Hotel: 5 Kissen hätten's auch getan...

Donnerstag, 20. Mai 2010

Beijink - 2. Eindruck

Einen dritten Eindruck oder so wird es hier nicht geben. Deswegen ein paar Beobachtungen von heute:
  1. Air China scheint nicht das Maß der Dinge zu sein. Die Leute sind normalfreundlich. Das ist vielleicht nicht genug für Japaner oder US-Amerikaner, aber okay für Deutsche
  2. Alarmstufe rot allerdings, wenn die Leute zu freundlich sind: Es will irgendwas verkauft werden
  3. Wenn hingegen von jemanden schüchtern freundlich angesprochen wird, will der/die nur ihr Englisch üben
  4. Peking erscheint mir nicht voller als Tokyo. Was die U-Bahn angeht sogar weniger voll
  5. Die Chinesen scheinen weniger Probleme damit zu haben, sich gegenseitig zu berühren als die Japaner
  6. Chinesen achten weniger auf ihre Kleidung und Make-up als Japaner. Wenn man es vergleichen will so verhält sich in dieser Hinsicht Japan:China wie Frankreich:Deutschland
  7. Ansonsten gibt es nichts zwischen China und Japan zu vergleichen (vielleicht noch die Schriftzeichen)
  8. Es gibt eine Unmenge chinesischer Touristen in der Stadt
  9. Bei meiner Ankunft gestern erinerte mich der Geruch und das funzlige Licht sehr an Indien. Sobald es allerdings hell ist, erinnert nichts mehr an Indien
  10. Verglichen mit Indien ist es hier ordentlicher, disziplinierter, geregelter, nicht so laut, wesentlich moderner und man sieht nicht annähernd so viel sichtbare Armut.
    Ein Vergleich beider Länder ist im Grunde völlig sinnlos, denn außer der Bevölkerungszahl scheinen sie nichts gemeinsam zu haben.
    Und man fragt sich schon wie Indien in absehbarer Zeit dort hinkommen will, wo China heute schon ist
  11. Man bohrt fleißig in der Nase

Tag 17 - P-King

30°C und blauer Himmel. Von der berühmten Dunstglocke über Peking konnte ich nicht viel sehen. Zufall? Wenn man sich allerdings am Ende es Tages die Nase putzt, versteht man, wofür man so ein Ding im Gesicht hat. Päuschen in kollektiver Fötus-Stellung
Da ich dasSchild nicht verstand ließ ich mir "May we remind you: Please be self-restraint and be a good tourist to mold a well-mannered imagination" per Google Translate ins Deutsche übersetzen. Ergebnis "Dürfen wir Sie daran erinnern: Bitte Selbstbeschränkung und eine gute touristische eine gut erzogene Einbildungskraft Schimmel".
Alles klar?
Jetzt ein paar Fotos von der verbotenen Stadt. Mir war schon klar, dass sie groß ist. Dass sie aber so groß ist, allerdings nicht. Manche Herrscher hatten schon echt eine Macke.

Exkurs - Was ist anders? - Teil 2

Hier noch im Anschluss an den ersten Teil, ein paar Sachen, die mir in Japan aufgefallen sind. Wie immer reine Eindrücke, kein Anspruch auf Wahrheit und völlig ungeordnet:
  1. Wie überall auf der Welt gibt es Obdachlose. In Japan sind allerdings auch sie ordentlicher
  2. An Schaltern (Hotel, Post etc.) gibt es immer Lesebrillen zum kurzfristigen Ausleihen
  3. In Hotels muss prinzipiell um 10:00 ausgecheckt werden. Das verhindert Faulenzen während des Reisens... Um 15:00 kann eingecheckt werden. Früher wird man auch nicht hineingelassen
  4. Dafür dass in Japan der Walkman erfunden wurde, sieht man verhältnismäßig wenig Leute mit Ohrhörern. Auf jeden Fall wesentlich weniger als in Deutschland
  5. Dafür sieht man in Zügen und Bahnen um so mehr Bücher
  6. Bücher sind nahezu immer eingeschlagen, so dass man nicht sieht, was der Mitfahrer gelesen wird
  7. Dass nirgendwo Müll rum liegt, hat man schon einmal gehört. Weiterhin gibt es keine Graffitis, keine Kritzeleien und keine zerkratzten Scheiben
  8. Ganz wenige Frauen tragen Ohrringe. Es gibt mehr Frauen mit Löchern in den Ohrläppchen als Ohrringträgerinnen
  9. Viele Frauen tragen die Röcke so kurz wie man es wohl nur selten sieht. Häufig so kurz, dass man gar nicht mehr sicher ist, ob dass nun die Beine oder schon der Rücken ist. Hingegen sieht man nie Ausschnitte oder freie Schultern (oder ist der Mai mit seinen 22°C noch nicht warm genug?)
  10. Egal wie gleißend die Sonne ist, niemand trägt eine Sonnenbrille (hilft da die Augenform und/oder die dunklere Augenfarbe - kann jemand aus Ostasien mal sagen, ob meine Theorie richtig sein könnte oder totaler Stuss ist?)
  11. Viele haben kleine Frottee-Lappen bei sich, um sich die die Stirn zu wischen(?)
  12. Japaner sind sehr emsig im Versuchen. Bevor sie aufgeben, versuchen und versuchen und versuchen sie. Das ist ganz nett, kann aber auch lästig werden, wenn man jemanden, der keine Ahnung hat, nach dem Weg fragt. Dann versucht dieser nämlich minutenlang zu helfen und kommt nicht auf die Idee, einfach zu sagen, dass er keine Ahnung hat (ich frage mich wie viel Zeit Japaner auf vergebliche Versuche verwenden)
  13. Extrem viele Menschen sind in niedrigsten Dienstleistungen beschäftigt: Fahrstuhlfahrer, Parlplatzeinweiser, Baustellenausfahrt-Regler, als Personal in Straßenbahnen etc. - wohlgemerkt, alles Japaner und nicht Ausländer wie anderswo
  14. Es gibt kaum Ausländer (die als solche auffallen)
  15. Es gibt überall brauchbare Toiletten, aber nirgendwo Handtuchpapier
  16. Die Seife aus Seifenspendern ist dermaßen wässrig, dass man zunächst immer zu wenig Seife nimmt
  17. An Getränke- und sonstigen Automaten öffnen sich die Ausgabeklappen nach außen. D.h. als Deutscher bricht man sich die ersten paar Male beim Hineingreifen die Finger
  18. Auf Hotelschlüsseln und -Karten steht immer die Zimmernummer. D.h. im Gegensatz zum Rest der Welt, geht man in Japan davon aus, dass ein zufälliger Finder solch eines Schlüssels Besseres zu tun hat, als als erstes das Hotelzimmer leerzuräumen

Mittwoch, 19. Mai 2010

Beijing - aller-1. Eindrücke

  1. Dunkel. Zumindest da wo ich untergekommen bin, gibt es nur funzliges Licht auf den Straßen
  2. Es wird nicht mehr gelächelt. Das fängt schon an, wenn man ins Flugzeug von Air China einsteigt. Hübsche Stewardessen, die mit einem gelangweilten Gesicht, den Passagieren, die Tabletts mit dem Essen vor die Brust pfeffern
    (Air China ist jedoch hauptsählich aus folgendem Grund nicht zu empfehlen: Man kann dort keine Teelöffel aus Metall klauen; die Löffel sind aus Plastik)
  3. Es wird lauter gesprochen
  4. Auffallend viele Leute husten
  5. Es riecht nach dreckiger Luft
  6. Wesentlich mehr Leute als in Japan tragen Jeans (oder so: in Japan träge kaum jemand Jeans, hier tragen, die Leute, die ich bis jetzt gesehen habe, genauso häufig Jeans wie in Deutschland
  7. Die Klimaanlagen sind auf arktisch eingestellt
  8. Diese Web-Seite kann man nicht in China aufrufen. Wäre ja auch gefährlich, da man per Blog Propaganda & Hetze verbreiten könnte (das Ganze ist recht lästig, da ich die Texte von heute ab mit recht viel Getrickse schreiben muss)

Tag 16 - Beking

In der U-Bahn vom Flughafen in die Stadt hatte ich das Gefühl, der einzige Nicht-Chinese zu sein. Die anderen Touristen schienen alle mit Bussen und Taxis in die Stadt zu fahren. Merkwürdig, weil man doch zumindest Rucksack-Touristen überall sieht.
Auf Google Maps sah der Weg zu meinem Hotel ganz einfach aus: raus aus der Station und in die 4. Straße rechts abbiegen. War auch einfach, nur dachte ich in der Straße selber, dass das nicht sein kann. Es wurde immer dunkler und bröseliger...
Doch plötzlich tut sich neben einem ein Innenhof auf, der recht schick daher kommt
Und das Zimmer ist auch nicht von schlechten Eltern. Mit eigenem PC im Raum und allerhand anderem überflüssigen Mumpitz. Aber alles schön chinesisch gehalten. Und ein paar Chinesen habe ich hier auch schon gesehen. Es scheint also keine reine Herberge für Touristen zu sein, die mal "authentisch chinesisch" nächtigen wollen.

Tag 15/16 - Narita

Zwischen Tokyo und Narita
Narita: das normale Japan. Viele, die hier wohnen, leben vom nahen Flughafen
Räder am Bahnhof (wie überall in Japan)


Tag 15 - Tokyo

Die Straße "Omotesando" bezeichnet sich selbst als Champs-Élysées Tokyos. Das wird dann auch gerne zitiert - vermutlich, weil hier Gucci und all die anderen Anbieter des käuflichen Geschmacks ihre Marmor-Buden haben. Die Straße wirkt aber eher wie der Kurfürstendamm, also wie eine teure Einkaufsstraße, die noch nicht mitbekommen hat, dass ihre besten Jahre vorbei sind, und der Puls der Zeit inzwischen woanders schlägt.
Und hier was, um die Tokyo-Cliches zu bedienen

Montag, 17. Mai 2010

Tag 14 - Tokyo

Auch so etwas sieht man in Heidelberg relativ selten:

Tag 14 - Yokohama

Er wollte umbedingt ein Foto von mir machen (ich weiß gar nicht auf wie vielen japanischen Gruppenfotos ich inzwischen drauf bin). Da wollte ich natürlich auch ein Foto von ihm. Zumal er so ein tolles T-Shirt hat: Holzkohle Legion!
Ich habe inzwischen übrigens eine veritable Foto-Sammlung von interessanten T-Shirts und "englischsprachigen" Schildern. Kann ich bei Interesse ja mal als "Exkurs" veröffentlichen.

Und hier noch als Bonus, ein Video über Japaner, die gerade maximal durchdrehen (ich glaube mehr geht nicht): Link.

Soweit ich weiß, ist Yokohama die zweitgrößte Stadt Japans (nicht dass es eine erkennbare Grenze tu Tokyo gäbe; ist so ähnlich wie das Ruhrgebiet, nur 10 Mal so viele Einwohner)
Zur Abwechslung war ich mal derjenige, der schmunzeln konnte. Japaner kämpfen mit Besteck und versuchen Spaghetti zu essen. Mit Messer und Gabel und vor allem italienisch zu essen gilt hier als chic und exquisit. So wie außerhalb Japans Sushi essen als chic & teuer gilt.

Tag 13 - Nara / Tokyo

Nara morgens...
(frischer Sake)

...Tokyo abends(frische Brüste)

Samstag, 15. Mai 2010

Exkurs - Japanisch sprechen

Japanisch sprechen ist ganz einfach. Hier ein kurzer Kurs zum Beweis:



Zumindest das sollte man fließend können. Denn Englisch ist eine Katastrophe in Japan. Zwar trifft man immer mal wieder Leute, die sehr gut Englisch sprechen, die meisten sprechen aber gar kein Wort und verstehen auch nichts. So extrem habe ich es noch nirgendwo (in der "westlichen" Welt) erlebt.
Es heißt immer, die Japaner würden Englisch in der Schule lernen, könnten es auch schriftlich gut, hätten aber keine Praxis und wären deswegen zu scheu zu sprechen.
Meine bescheidene Meinung nach ein paar Tagen ist eher die: Sie können wirklich kein Englisch.
Zum Glück ist Japan so perfekt organisiert, sind die Speisekarten mit Fotos versehen und die wichtigsten Schilder zweisprachig. Ansonsten würden die meisten Ausländer in Japan wohl verloren gehen.

Tag 12 - Nara

Der Laden ist im Erdgeschoss von meiner Unterkunft. "Holzkuchen" - ich dachte erst, dass Zeug könne es wirklich geben. Vielleicht als irgendeine Spezialität aus dem Elsass, die ich noch nicht kenne. Aber Pustekuchen, ist eine rein japanische Erfindung: Link.
Klingt ja auch wirklich lecker, Holzkuchen...

Hannover - interessant. Das sollte man nicht verpassen!


Nara, uralte Stadt (700 nC). Nie von Krieg oder Erbeben zerstört worden. Die ganzen Holzsachen, die man hier sieht, sind vor über 1000(!) Jahren erbaut worden. Sicher ab und an renoviert, aber die Grundsubstanz noch vor Kaiser Karl dem Ganz Großen erbaut.